Montag, 30. Januar 2017

Parallelwelten

Winfried Züfle hat in der Augsburger Allgemeinen vom 30.1. einen Leitartikel veröffentlicht zum Dekret von Donald Trump, das Einreisen aus bestimmten muslimischen Ländern verbietet:



Winfried Züfle schreibt:
"Doch jetzt liefert Trump mit seinen vorläufigen Einreiseverboten in die USA für die Einwohner der Staaten Irak, Iran, Libyen, Somalia, Syrien, Sudan und Jemen eine gefährliche Bestätigung der Sichtweise der Islamisten. Der US-Präsident hat Länder ausgewählt, die mehrheitlich muslimisch sind. Die Religionszugehörigkeit erscheint so als Begründung der Einreisesperre, auch wenn sie nicht explizit genannt ist. Diese Politik spielt den Islamisten in die Hände. Nicht nur gewinnt deren Weltsicht an Plausibilität. Sondern ihnen wird es auch erleichtert, Nachwuchs zu rekrutieren und ideologische sowie finanzielle Unterstützung zu organisieren."
Auch wenn die Religionszugehörigkeit nicht explizit genannt ist, dürfte der Verdacht nur schwer zu widerlegen sein, die Auswahl erfolgte unter maßgeblicher Berücksichtigung der Religion. Die gleiche Mechanik war und ist federführend, wenn deutsche Politiker die "Leitkultur" anführen und mit Blick auf Muslime anmerken, sie seien aus einem anderen Kulturkreis. Auch hier ist nicht explizit die Religion genannt als Unterscheidungsmerkmal, dennoch ist sie gemeint.


Deshalb sei der Schluss von Winfried Züfles Leitartikel vor allem den Proponenten der Leitkultur zur Lektüre und Reflektion empfohlen:
"Auch wenn Rechtspopulisten auf der ganzen Welt jubeln mögen, Trump hat mit seinen Einreiseverboten kein Patentrezept zum Schutz vor den Gefahren des islamistischen Terrorismus gefunden. Die einfache Lösung, die er im Wahlkampf versprochen hat, wurde von ihm zwar umgesetzt. Aber das Problem gelöst hat er nicht.
Man darf gespannt sein, ob er in der Lage ist, aus seinen Fehlern zu lernen."

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