Mittwoch, 16. März 2016

Martin Ferbers zutreffende Analyse

Martin Ferber kommentiert den Konflikt zwischen Horst Seehofer und Angela Merkel:


Martin Ferber hat Recht, wenn er konstatiert:
"Zwar geht es beiden um die Macht [...]. Für Seehofer heißt dies einzig und allein: absolute Mehrheit der CSU."
Ebenso richtig ist die Analyse, nach der die Merkelschen Mehrheiten eher in der Mitte, die Seehoferschen eher rechts zu finden sind. Das erklärt auch, warum Seehofer die AfD als unmittelbare Gefahr wahrnimmt: CSU und AfD fischen im selben Teich. Horst Seehofer, der gern den Starken gibt, ist wie das Kind im Wald: Von bösen Gefahren umgeben tritt er besonders laut auf, damit er selbst seine Angst nicht spüre und die Zuhörer von seiner lauten Stärke beeindruckt sein mögen. Dabei ist das ganze Gehabe nichts weiter als ein Eingeständnis der Schwäche: Die CSU hat kein anderes Thema, mit dem sie sich punkten sieht. Wo ist sie hin, die vielgepriesene bayerische Stärke? Wo sind die politischen Erfolge und die Entscheidungen, die Bayern zu dem gemacht haben, was es ist? Wo ist der Zukunftsplan der CSU für ein weiterhin erfolgreiches Bayern? Wenn die Flüchtlinge das einige Thema sind , von dem die CSU glaubt, der AfD Paroli bieten zu können, dann Gute Nacht, Bayern. In diesem Fall sollte die CSU jedoch auch ihren Anspruch der absoluten Mehrheit aufgeben.
Was in der ganzen Hysterie auf der Strecke bleibt, ist das "CS" im Parteinamen. Deshalb, liebe CSU, als Anregung zum Nachdenken über Euer Verhalten im Konflikt ein kleiner Auszug aus "Wer die Nachtigall stört" von Harper Lee:
"Atticus, du mußt dich irren." 
"Wieso?"
"Weil die meisten Leute denken, daß du dich irrst."
"Sie sind durchaus berechtigt, so zu denken, und sie können auch verlangen, daß wir ihre Meinung respektieren. Aber bevor ich mit anderen leben kann, muß ich mit mir selber leben. Das einzige, was sich keinem Mehrheitsbeschluß beugen darf, ist das menschliche Gewissen."

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