Sonntag, 1. März 2015

Augsburger Allgemeine vom 28.02.2015

Im Leitartikel diskutiert Birgit Müller-Bardorff die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen:
Sie eröffnet mit einer Idee des familiären Samstag Abend: "Eltern und Kinder schauen gemeinsam Eurovision Song Contest und es tritt auf: Conchita Wurst".
Das "es" ist falsch. Falls Frau Müller-Bardorff die darstellende Person meint, dann ist es ein Mann, ein "er". Falls Frau Müller-Bardorff die Rolle meint, in die der Mann schlüpft, dann ist es eine Frau, ein "sie". Eine Frau mit Bart ist ebenso eine Frau, wie ein Mann ohne Bart ein Mann ist.
Nun könnte das "es" als Stilmittel durchgehen, das die Ambivalenz der Rolle und des Rollendarstellers zum Ausdruck bringen soll. Leider schreibt Frau Müller-Bardorff ein paar Zeilen weiter unten, man könne in eine "Gender-Debatte" einsteigen und "dem Kind etwas über Transsexuelle" erzählen. Thomas Neuwirth, der Darsteller der Rolle Conchita Wurst, ist jedoch kein Transsexueller. Er nennt sich selbst einen Travestiekünstler. Im Gegensatz zur Travestiedarstellung des anderen Geschlechts ist Transsexualität das Gefühl, im eigenen Körper falsch zu sein und sich dem anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen.
Frau Müller-Bardorff macht sich Gedanken, wann was Kindern wie gesagt werden kann zur sexuellen Aufklärung. Mit das Wichtigste dürfte sein, den Kindern die Wahrheit zu sagen. In ihrem Leitartikel wendet sie sich besonders gegen die verzerrende Darstellung, die teilweise in den Medien gezeigt wird. Darum sollte sie selbst unbedingt sachlich richtig argumentieren.

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