Samstag, 6. Februar 2016

Markus Ferbers Fehlschluss

Die Augsburger Allgemeine berichtet heute über das Ansinnen von Markus Ferber, durch eine Reduktion der Geldleistungen die Anzahl der Asylbewerber zu senken:


Er argumentiert, dass einerseits in Deutschland die Leistungen hoch seien im Vergleich zu Slowenien oder Kroatien. Andererseits seien die Asylbewerberzahlen hoch. Im Bericht wird beschrieben:
"Der CSU-Politiker sieht einen direkten Zusammenhang zwischen Asylbewerberzahlen und den Geldleistungen. Dies mache das große Gefälle innerhalb der 28 EU-Mitgliedsstaaten deutlich."
Diese Schlussfolgerung ist etwa so hellsichtig wie die Feststellung, Windräder machen den Wind, weil sie sich nur dann drehen, wenn auch der Wind weht.
Herr Ferber, schauen Sie sich doch einmal die Studie "Applications for Asylum in the Developed World: Modelling Asylum Claims by Origin and Destination" von Timothy J. Hatton an. Im Kapitel 9. Discussion schreibt Hatton:
"As in most other studies we find that human rights abuses are the most powerful drivers of asylum applications from source countries. Among the measures of source country political and social conditions, the political terror scale has a strong positive effect while lack of civil liberties also has a positive effect. Origin country GDP per capita has a negative effect on the number of asylum claims while destination country unemployment rates also have negative effects. But the magnitudes are generally modest; differences in unemployment trends since the recession account for only a small part of the relative increase in applications to Australia. Finally, destination country policy has a negative deterrent effect, but only through access and processing policies, not through welfare policies."
Der letzte Halbsatz entlarvt Ihr Ansinnen als wenig hilfreichen Beitrag, der bestenfalls als populistische Angstmache durchgeht.

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