Donnerstag, 18. Februar 2016

Wer hat Angst vor dem bösen AfD?

Jürgen Marks beginnt seinen Leitartikel in der Augsburger Allgemeinen mit:
"Es ist nur schwer verständlich, wie ungelenk und hilflos viele Parteien dieser Tage mit der AfD umgehen."


Schaut man sich eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung an, wird Marks' Appell noch dringender. Die Studie stellt fest:
"Eine deutliche Mehrheit der EU-Bürger erwartet eine gesamteuropäische Antwort auf die Flüchtlingssituation und eine faire Verteilung der Neuankömmlinge auf alle europäischen Staaten. Nationalen Alleingängen erklären sie eine klare Absage. Das zeigt unsere neue Umfrage aus der Reihe 'eupinions', die regelmäßig Positionen europäischer Bürger zu aktuellen politischen Debatten analysiert.
Die zweite Ausgabe der 'eupinions'-Umfrage-Reihe beleuchtete in allen 28 EU-Mitgliedsstaaten die Einstellungen der Bevölkerung zu den Themen Asyl und Migration. Danach sprechen sich 79 Prozent der Befragten für eine gemeinsame europäische Asyl- und Migrationspolitik aus. Die EU-Institutionen sollten hier federführend die Verantwortung tragen, meint etwas mehr als die Hälfte der Europäer. 27 Prozent wünschen sich eine Aufteilung der Verantwortung zwischen der EU und den Mitgliedstaaten. Lediglich 22 Prozent würden die Migrationspolitik lieber ausschließlich ihrem eigenen Land überlassen."
Um so unverständlicher ist die Hilflosigkeit vieler Parteien. Allerdings erklärt es das hysterische Gehabe der CSU. Denn wenn die Flüchtlingsfrage die derzeit drängendste der Politik ist und nur etwa 21% einer nationalen Lösung etwas abgewinnen können, adressiert die CSU mit ihrer vorgeblichen Lösung nur diese 21%. In diesem kleinen Teich fischt auch die AfD mit Erfolg. Kleiner Tipp von mir an die CSU: Überlegen Sie mal, ob Sie nicht lieber auf die Stimme des Volkes hören wollen - was Sie ohnehin von sich behaupten - und in den 79%-Teich wechseln wollen. Dann wären Sie auch Ihren Angstgegner AfD los.

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