Freitag, 19. August 2016

Terror auch ohne Flüchtlinge

Die Augsburger Allgemeine veröffentlicht am 18.8. einen Online-Artikel, in dem über den aus Merkels Sicht fehlenden Zusammenhang zwischen Flüchtlingen und Terrorgefahr berichtet wird:


Angela Merkel wird wiedergegeben:
"Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) sagte sie auf die Frage, ob mit den Flüchtlingen auch der Terrorismus nach Deutschland gekommen sei, es sei in der Tat zu erkennen, dass versucht werde, Flüchtlinge für islamistischen Terrorismus zu gewinnen. Allerdings sei 'das Phänomen des islamistischen Terrorismus des IS nicht ein Phänomen, das durch die Flüchtlinge zu uns gekommen ist, sondern das wir auch schon vorher hatten.'"
Das sehe ich genau so. Der Terrorismus kommt nach Deutschland. Ein Weg ist die Radikalisierung hier lebender Personen, ein anderer die Einreise bereits radikalisierter.
Um zu verstehen, warum der Terrorismus unabhängig von den Flüchtlingen nach Deutschland kommt, lohnt ein Blick in das "Islamic State Magazine Dabiq", das als "Monatsmagazin des IS" verstanden werden kann (auf einen Link auf das Magazin verzichte ich hier). In der Ausgabe 15 findet sich der Artikel "Why we hate you & Why we fight you". Mit deutlichen Worten wird beschrieben, warum der IS Terror für gerechtfertigt hält. Zu Anschlägen wird allgemein ausgeführt:
"A hate crime? Yes. Muslims undoubtedly hate liberalist sodomites, as does anyone else with any shred of their fitrah (inborn human nature) still intact. An act of terrrorism? Most definitely. Muslims have been commanded to terrorize the disbelieving enemies of Allah. But an act ofe senseless violence? [...] you know full well, that the likes of the attacks carried out [...] in revenge for Islam and the Muslims make complete sense."
Terrorismus wird vom IS als sinnvoller Auftrag für jeden Muslim gesehen, nicht nur für Flüchtlinge. Der IS braucht nur Leute, die so beeinflussbar sind, dass sie sich vor den IS-Karren spannen lassen. Diese Leute würden auch ohne Flüchtlinge ihren Weg zu einem Terrorziel finden.
Der Artikel führt weiter aus, welche Gründe aus IS-Sicht den Terror rechtfertigen:
"1. We hate you, first and foremost, because you are disbelievers; you reject the oneness of Allah [...], you blaspheme against Him, claiming that He has a son.
2. We hate you because your secular, liberal societies permit the very things that Allah has prohibited while banning many of the things He has permitted [...]. As such, we wage war against you to stop you from spreading your diesbelief and debauchery - your secularism and nationalism, your perverted liberal values, your Christianity and atheism [...]
3. In the case of the atheist fringe, we hate you and wage war against you because you disbelieve in the existence of your Lord and Creator. [...]
4. We hate you for your crimes against Islam and wage war against you to punish you for your transgressions against our religion. [...]
5. We hate you for your crimes against the Muslims; your drones and fighter jets bomb, kill, and maim our people around the world [...] we fight you to stop you from killing our men, women, and children [...]
6. We hate you for invading our lands and fight you to repel you and drive you out. [...]
What's importand to understand here is that although some might argue that your foreign policies are the extent of what drives our hatred, this particular reason for hating you in secondary [...]."
Weiter unten im Artikel wird ausgeführt:
"As much as some liberal journalist would like you to believe that we do what we do because we're simply monsters with no logic behind our course of action, the fact is that we continue to wage - and escalate - a calculated war that the West thought it had ended several years ago."
Der Terrorismus des IS ist aus IS-Sicht eine Kriegsführung, mithin ein strategisch und taktisch planbares Vorgehen. Flüchtlinge sind in dieser Landkarte ein- aber vor allem auch ersetzbare Figuren. Deshalb hat Angela Merkel Recht: Den Terrorismus des IS hatten wir schon bevor die Flüchtlinge zu uns kamen. Wer es auf die Flüchtlinge schiebt, verstellt den Blick auf echte Lösungen.

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