Mittwoch, 10. August 2016

Populistenmaul

Die Augsburger Allgemeine veröffentlicht am 10.8. einen Leitartikel von Christian Imminger:


Christian Imminger beschreibt die Wirkungsweise des Populismus gut. "[Bar] jedweder Inhalte" geht es darum, dem Volk das Gefühl zu geben, verstanden zu werden. Das wird verbunden mit der "Ausgrenzung und Verächtlichmachung Andersdenkender" und dem Zusammenschweißen der eigenen Anhängerschaft. In einem früheren Blog-Eintrag habe ich noch einen dritten Aspekt genannt: Die ausgegrenzten Andersdenkenden seien in einem Sinne "aggressiv", als sie den eigenen Leuten etwas nehmen oder vorenthalten wollen. Es wird ein Feindbild geschaffen und der Feind als böse dargestellt.
Wie leicht Populismus auf fruchtbaren Boden fallen kann, zeigt ein Zitat aus dem Roman "Andersen" von Charles Lewinsky:
"Wenn die beiden (Andersen spricht von seinen Eltern, Anm.) ausnahmsweise doch einmal von politischen Dingen reden, hört man von ihnen nur solche Sätze, wie ich sie mir auch für Andersen ausgedacht hatte, um ihn im Fall einer Vernehmung als unbedarft und damit ungefährlich erscheinen zu lassen. 'Die da oben machen ja doch, was sie wollen', oder 'Der kleine Mann muss immer alles ausbaden'. Mehr als solche Phrasen habe ich noch nie von ihnen gehört.
Wenn die beiden mit dieser Einstellung typisch für die Mehrheit sind - und ich habe keinen Grund, etwas anderes anzunehmen -, dann muss das Land leicht zu regieren sein."
Als Feindbild reicht die Kategorie "die da oben", als Freundbild "der kleine Mann".

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