Donnerstag, 12. Mai 2016

Kleingeistiger Größenanspruch

Die Augsburger Allgemeine hat in der Printausgabe am 12.05. einen Leserbrief von Eugen Domberger veröffentlicht:


Eugen Domberger schreibt Werner Faymann einen großen Charakter zu, weil er zurückgetreten ist. Damit ist Eugen Domberger ein klassisches Beispiel der Dagegen-Gruppe. Er schreibt:
"Die Wähler fallen von ihr ab, werden nach rechts gedrängt, ihre Regierung ist zerstritten, die Bürgermeinung ist ihr egal."
Die Lösung sieht er in Merkels Rücktritt "zum Wohle von Deutschland". Er behauptet, Faymann hätte Charakter, weil er zurückgetreten ist. Die Behauptung ist falsch. Faymann hat keinen Nachfolger für das Amt des österreichischen Bundeskanzlers vorbereitet. Er hat keinen Nachfolger für den Parteivorsitz vorbereitet. Er stellt damit Österreich als Staat und die SPÖ als Partei unvorbereitet in den kalten Regen. Wer sich an seiner Macht bis zum Gehtnichtmehr festklammert und im aller letzten Moment ohne eine ordentliche Amtsübergabe einfach hinschmeißt, zeigt Charakter. Allerdings keinen großen, wie uns Eugen Domberger Glauben machen möchte. Ganz sicherlich ist ein solch ungeordneter Rücktritt nicht zum Wohle des Landes. Eugen Dombergers Forderung zeugt deshalb ebenfalls nicht von Größe. Sie zeugt vom Dagegen, wo ein Dafür notwendig wäre, wie es Michael Stifter in seinem Kommentar von der Politik und ich in meinem Blog von den Bewohnern gefordert haben.

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