Dienstag, 9. Juni 2015

Prinzipienlose Gewerkschaften?

Die Gewerkschaft Verdi hat Streiks bei der Post angekündigt. Grund ist das Vorhaben des Konzerns, Teile der Belegschaft auszulagern und so Kosten zu sparen. Denn die ausgelagerten Mitarbeiter sollen nicht mehr nach dem Posttarif bezahlt werden, sondern nach dem der Logistikbranche. Verdi tritt dabei mit dem Slogan "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" an. Dieser Slogan und das dahinter liegende Prinzip wird seit vielen Jahren von verschiedenen Gewerkschaften verwendet.
Beim Streik der Gewerkschaft GDL war genau dieses Prinzip irrelevant. Die GDL hat das Prinzip hochgehalten, die eigenen Mitglieder zu vertreten, auch wenn sie Berufe ausüben, die bisher von einer anderen Gewerkschaft vertreten wurden. Hier sollte der gleiche Lohn für gleiche Arbeit nicht das führende Prinzip sein.
Beide Prinzipien sind unvereinbar, wenn eine Berufsgruppe von zwei Gewerkschaften vertreten wird und sich die Gewerschaften nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Die Lohnentwicklung der Mitarbeiter ist dann unterschiedlich und der Unterschied in der Zugehörigkeit zu einer der beiden Gewerkschaften begründet. Mir stellt sich dabei die Frage, wo der Kampf für die Mitglieder aufhört und der Kampf um Mitglieder bzw. der pure Machtkampf anfängt.

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