Freitag, 28. Oktober 2016

Gründe gegen das Gründen

Stefan Stahl hat in der Augsburger Allgemeinen am 28.10. einen Leitartikel veröffentlicht zum Gründergeist in Deutschland:


Seit mehreren Jahren lässt sich beobachten, dass die Zahl der Unternehmensgründungen sinke, wie verschiedene Untersuchungen zeigen. Stefan Stahl schreibt:
"Die Gründe liegen nämlich auf der Hand, warum es in Deutschland keine wagemutigen Typen wie Microsoft-Gründer Bill Gates oder zu allem entschlossene Männer wie Tesla-Elektroauto-Pionier Elon Musk gibt. Hierzulande herrscht – auch wohlstandsbedingt – eine hohe Sicherheitsmentalität. Scheitern wird, anders als in den USA, gesellschaftlich nicht akzeptiert.
Hinzu gesellt sich ein auf Vorurteilen beruhendes negatives Bild von Unternehmern. Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, beklagt zu Recht, dass in Tatort-Krimis Firmenchefs oft raffgierige Menschen seien, die über Leichen gehen."
Ich glaube, es gibt eine Reihe weiterer Gründe für ein Zögern bei der Unternehmensgründung.


Umfeldbezogene Gründe

Wer die USA und Deutschland vergleicht sieht, wie viel einfacher in den USA ein Unternehmen gegründet werden kann. Es geht schneller, es ist billiger. Ohne Beratung zu den rechtlichen Vorgaben ist es in Deutschland fast fahrlässig, ein Unternehmen zu gründen. Schnell ist eine Anmeldung bei Kammer X, Behörde Y und Versicherung Z übersehen. Oft gibt es Vorbehalte gegen Unternehmer: Bösewichte im Tatort sind ein Beispiel, Manager - nicht immer sind sie auch Unternehmer- als generelle Buhmänner ein anderes. Kapitalgesellschaften sind ohnehin suspekt, weil sie nur Kapitalinteressen bedienen würden - siehe Leserbriefe zu CETA. Dabei ist eine Kapitalgesellschaft lediglich eine Form der Haftungssteuerung. Startup-Financiers sind Helden, Aktionäre etablierter Unternehmen geldgierige Kapitalisten. Unternehmen sind Steuervorenthalter, keine Produzenten nachgefragter Produkte oder Arbeitgeber. Die FDP wird als "Unternehmerpartei" gesehen und hat das Problem, dass sie von vielen für eine Die-machen-nur-Politik-für-die-Reichen-Partei gehalten wird. Natürlich gibt es Fälle, die diese Vorurteile unterstützen, die Generalisierung der Fälle allerdings ein großer Fehler.


Menschliche Gründe

Um ein erfolgreicher Unternehmer zu sein, reicht es nicht, fachlich gut zu sein. Neben Fachkenntnissen braucht es ein kaufmännisches Händchen, um Preise und Kosten auszutarieren. Es braucht ein organisatorisches Händchen, um den notwendigen Papierkram zu erledigen, z.B. korrekte Rechnungen zu schreiben und deren Bezahlung durchzusetzen. Es braucht ein verkäuferisches Händchen, um überhaupt Kunden zu finden, die das Produkt kaufen wollen. Bei letzterem tun sich offene Personen leichter, weil sie unbeschwerter auf andere zugehen können. In den USA ist diese Offenheit eher in der Kultur verankert als in Deutschland, wo der anfängliche Umgang miteinander distanzierter oder reservierter ist. Womöglich leistet auch das Schulsystem mit rigiden Lehrplänen und einer Konsumhaltung gegenüber dem Lehrstoff sowie die Art der Prüfungen nicht das, was für mehr Unternehmertum nötig wäre. Und ja, Unternehmertum muss man sich trauen, weil der Ausgang nicht sicher ist. Dabei ist es notwendig, von sich und dem Produkt überzeugt zu sein. Der Erfolg kann dauern, Durchhaltevermögen deshalb notwendig. 


Fazit

Stefan Stahl schreibt:
"Vielleicht kann die Vox-Sendung helfen, das Image von Unternehmern zu verbessern. Das ist notwendig. Weil die wirtschaftliche Lage in Deutschland so gut ist und Fachkräfte händeringend gesucht werden, fällt der Druck auf junge Menschen gering aus, sich eine eigene Existenz aufzubauen und als cooler Typ eine Firma zu gründen."
Eine eigene Existenz baut sich nicht nur der auf, der ein Unternehmen gründet. Arbeitnehmer mit mehrjähriger Berufserfahrung und Expertise in ihrem jeweiligen Fachgebiet taten dies ebenso. Es sollte kein "Druck auf junge Menschen" ausgeübt werden zur Firmengründung. Denn wenn der Wirkungszusammenhang der Behauptung richtig wäre, müsste dafür die wirtschaftliche Lage schlechter werden. Das kann niemand wollen. Unternehmen sollten gegründet werden, weil es einen Markt für die Produkte gibt und weil es Gründer gibt, die die dazu notwendigen Kompetenzen mitbringen. Ein Blick auf die unter Kanzler Schröder erfundene Ich-AG, bei der Arbeitslose zur Gründung ermuntert wurden, zeigt dies. Aus purer Not und oft ohne unternehmerischen Spirit gaben Arbeitslose dem Druck nach und fristeten ein unwürdiges Dasein. Das ist nicht der Unternehmergeist, den Deutschland braucht.
Stefan Stahl weist auf die "hohe Sicherheitsmentalität" in Deutschland hin. Ja. Alle schreien wegen der Null-Zins-Politik der Zentralbank, die die Zinsen für das Sparbuch klein hält. Kaum einer wagt es jedoch, seine Gelder in Aktien umzuschichten. Drum mag die Vermutung von Stefan Stahl zutreffen:
"Am Ende werden es vielleicht Migranten sein, deren Hunger nach sozialem Aufstieg derart groß ist, dass sie sich häufig selbstständig machen und helfen, den Wohlstand in Deutschland zu sichern."
Es müssen nicht Deutsche sein, die in Deutschland Gründer werden. Allerdings wäre es sehr schade, wenn Deutsche nur noch als ängstliche Angestellte die Ideen anderer umsetzen würden. Nur lässt sich dies nicht verordnen oder über Gesetzte erzwingen, sondern ist etwas, das langsam wächst.

Sonntag, 23. Oktober 2016

Walter Rollers direktdemokratische Fragen

In der Printausgabe der Augsburger Allgemeinen vom 22.10. hat Walter Roller einen Leitartikel zu Volksabstimmungen auf Bundesebene veröffentlicht:


Walter Roller beschreibt die Situation korrekt:
"Das Volk ist schlecht auf die Politiker zu sprechen. Regierungen und Abgeordnete sind abgehoben, entscheiden über die Köpfe der Menschen hinweg und lassen die Bürger nicht wirklich mitreden: So lauten die gängigen Vorwürfe, die sich im Vertrauensverlust der politischen Klasse widerspiegeln. [...] Doch sie haben noch keine Mittel gefunden, um ihren Ruf wieder aufzupolieren und den Bürger das Gefühl zu nehmen, dass 'die da oben' vor allem an sich und an ihre Parteien denken."
Als gängige Antwort wird die Forderung nach mehr direkter Demokratie gegeben. Walter Roller listet einen guten Überblick über die Einwände auf:
"Komplexe Sachverhalte wie die Euro-, Renten- oder Flüchtlingspolitik lassen sich schwer auf ein simples Ja oder Nein reduzieren. Die Volksabstimmung bietet Populisten, Interessengruppen und Verhinderern ein ideales Instrument, um ihren Willen durchzusetzen. Die Abwägung zwischen Partikularinteressen und dem Wohl des Ganzen, die in Parlamenten erfolgt, bleibt auf der Strecke. Einen über jeden Streit der Interessen erhabenen Volkswillen gibt es ja nicht. Auch ist dem Volk nicht nach ständigen Abstimmungen zumute, wie es der idealisierte Mythos von der direkten Demokratie suggeriert.
Walter Roller bietet Aspekte für den Lösungsweg:
"Natürlich muss über Quoten und mögliche Themen geredet werden. Wer Volksentscheide will, darf das Volk allerdings nicht mit harmlosen Fragen abspeisen [...] Sinnvoll sind Volksentscheide nur, wenn auch Fragen von europäischer und nationaler Tragweite auf den Tisch kommen oder die Chance besteht, ein Gesetz zu kippen."
Walter Roller meint, dass "sich erst im Streit um das 'Wie' von Volksentscheiden erweisen [wird], wie ernst es die Parteien mit der direkten Volksbefragung meinen." Hier ist einzuhaken und dem zu Recht aufgeworfenen "Wie" mehr Präzision zu geben.

Wie durchführen: Volksbefragung oder Volksentscheid?

Walter Roller schreibt durchgängig von Entscheiden, am Schluss von Befragung. Eine Volksbefragung ist nur eine Abfrage der Meinung des Volkes, ein Volksentscheid hingegen ist eine tatsächliche Annahme oder Ablehnung der zur Wahl gestellten Entscheidung. Wenn es nicht darum geht, das Volk mit harmlosen Fragen abzuspeisen, können nur Entscheide das Mittel der Wahl sein. Für eine Abfrage der Meinung würden es auch Instrumente der Marktforschung oder der Demoskopie tun, die mit wesentlich weniger Aufwand zu realisieren sind.

Wie das Volk definieren?

Wer soll an einem solchen Entscheid teilnehmen dürfen? Die Wahlberechtigten? Hier wird es schnell widersprüchlich. Auf Gemeindeebene sind mehr Personen wahlberechtigt als auf Bundesebene. So definiert §12 BWahlG, dass das Wahlrecht allen Deutschen über 18 Jahren mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt zusteht, sofern es ihnen nicht aberkannt wurde. Bei einer Europawahl hingegen wären auch EU-Ausländer an ihrem Wohnsitzland wahlberechtigt. Und auf Gemeindeebene sind ebenfalls EU-Bürger wahlberechtigt, wie Art. 1 GLKrWG beschreibt. Wenn es um "Fragen von europäischer und nationaler Tragweite" geht, ist die Gruppe der Wahlberechtigten einer Bundestagswahl zu eng gefasst. EU-Mitbürger dürfen nicht ausgeschlossen werden.

Wie die Themen bestimmen?

Es dürfen keine harmlosen Fragen sein, es müssen Fragen mit Tragweite sein. Andererseits muss eine Abwägung von Partikular- mit Gemeinwohlinteressen erfolgen. Das ist eine spannende Frage, denn sie steht im Zusammenhang mit der Definition des Volkes. Leicht lassen sich Themen finden, bei denen eine relativ kleine Gruppe von Menschen betroffen wäre, die aber nicht oder nur teilweise mit abstimmen dürfte. Ein plastischen Beispiel wäre die Frage nach einem Minarettverbot. Es dürfte nur ein Teil der betroffenen abstimmen, nach dem BWahlG nur Muslime mit deutscher Staatsangehörigkeit. Andere Muslime nicht, obwohl sie von einem Minarettverbot ebenso betroffen wären. Sind solche Themen dann auszuschließen und falls Ja, wie kann erreicht werden, dass nicht nur harmlose Fragen übrig bleiben? Hier kommt ein Volksentscheid schnell in den Ruch, diskriminierend zu sein, wenn er systematisch Gruppen ausschließt von Entscheidungen, die deren Lebenswirklichkeit unmittelbar betreffen. Art. 14 der Menschenrechtskonvention verbietet jedoch eine Diskriminierung:
"Der Genuß der in dieser Konvention anerkannten Rechte und Freiheiten ist ohne Diskriminierung insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen oder sozialen Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt oder eines sonstigen Status zu gewährleisten."
Außerdem würden alle Fragen auszuscheiden sein, die an den Grundfesten des Grundgesetzes rütteln würden. Ferner muss sich der Aufwand für einen Entscheid in Relation zur Fragestellung lohnen.

Wie über die Frage aufklären?

Walter Roller nennt die Gefährder: Populisten, Interessengruppen, Verhinderer. Art. 21 GG definiert, dass Parteien an der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken. So würde es auch vor Volksentscheiden zu umfangreichen Parteiaktivitäten kommen. Nur würden diese Parteien im Sinne ihrer eigenen Position tätig werden - dies ist ihnen nicht vorzuwerfen. Wer der SPD nahesteht, wird deren Ausführungen aufnehmen, wer der Union nahesteht, eben deren. Damit besteht die Gefahr, als Bürger in einer Filterblase zu sitzen und sich einseitig zu informieren.
Manche Interessengruppen sind offensiver, wenn sie ihre Anliegen vorbringen. Sie agieren vielleicht weniger sachlich, mehr emotional und erreichen dadurch ihre Zielgruppe besser. Sie agieren auf den verfügbaren Kanälen wirkungsstärker. Sie haben Kanäle wie soziale Medien, die bestimmte Wählergruppen leicht und schnell erreichen, an denen bestimmte Wählergruppen jedoch weniger partizipieren. Die Frage ist also, wie alle für die Entscheidungen notwendigen Informationen alle die erreichen können, die abstimmen sollen.
Es ist zu fragen, wie die Richtigkeit der Information gesichert werden kann. Der Brexit hat gezeigt, dass sich abseits von Wahrheiten und Richtigkeiten Menschen zu einem Kreuz an einer bestimmten Stelle bewegen lassen. Inzwischen ist der Begriff der "postfaktischen Politik" etabliert.
Und schließlich ist zu fragen, wie eine Information über einen komplexen Sachverhalt überhaupt aussehen kann. So berichtete der Spiegel über eine Umfrage zu TTIP in 2016, nach der nur etwa 17% der Bürger TTIP befürworten und etwa 50% weder dafür noch dagegen sind. Zudem fühlen sich 30% nicht ausreichend informiert. Nur wie könnte eine Information hier aussehen, um einen Volksentscheid über die Annahme oder Ablehnung von TTIP zu erreichen? Vor Chlorhühnern warnen? Darauf hinweisen, dass keiner Chlorhühner kaufen muss? Jedes einzelne Thema des Vertragswerkes beschreiben? Den Vertrag selbst zugänglich machen?

Wie Entscheidungsqualität sicherstellen?

Hierbei geht es abseits der notwendigen Informationen darum, das Kreuzchen auf dem Stimmzettel an - bezogen auf die Fragestellung - der richtigen Stelle zu machen. Es muss also ausgeschlossen werden, dass der Stimmzettel zu einem Strafzettel wird für eine bestimmte Partei, Person oder sonstige Gruppierung. Die AfD wird ja angeblich nicht wegen ihrer politischen Inhalte gewählt, sondern aus Protest gegen die sog. etablierten Parteien. Was bei einer Wahl zu einem Abgeordnetenhaus im politischen Alltag durch die Parlamentsarbeit weniger dramatisch ist, ist bei einem Volksentscheid mitunter direkt dramatisch. Eine falsche, eine ungewollte, eine so-habe-ich-das-nicht-gemeint-Entscheidung, eine Entscheidung aus Frust ist unmittelbar wirksam und wird nicht durch nachgelagerte Diskussionen zu einem vernünftigen Ergebnis gebracht.
Zur Entscheidungsqualität gehören Quoten, Mindestbeteiligungen etc. Sonst besteht die Gefahr, dass - wie in Kolumbien - eine Entscheidung von einem guten Drittel der Wahlberechtigten getroffen wird, wie Anfang Oktober beispielsweise die Zeit berichtet hat.

Wie den Ruf der politischen Eliten aufpolieren?

Unklar ist, wie der Ruf der politischen Eliten mit Volksentscheiden aufpoliert werden kann. Denn der Ruf wird ja nicht besser, wenn den Eliten manche Entscheidungen aus der Hand genommen werden. Im Gegenteil: Wenn die da oben so schlecht sind, dann muss es das Volk selbst richten. Damit würde der schlechte Eindruck derer da oben jedoch nicht verändert. Es gäbe vielleicht ein kurzes Aufflackern in dem Moment, wo sich die Eliten zu Volksentscheiden bekennen. Walter Roller schreibt, dass am Streit um das "Wie" die Ernsthaftigkeit der Parteien  erkannt werden könne. Wenn die Politik glaubt, sie könne mit der Einführung von Volksentscheiden vermeiden, ihre Politik besser zu erklären, sie könne weiterhin teilweise in einem Elfenbeinturm leben, sie könne sich weiterhin dem Verdacht von Lobby-Nähe aussetzen, dann irrt sie.

Fazit

Solange die Fragen des "Wie" nicht vollständig gelöst sind, sollte sich die Politik hüten, den Forderungen nach mehr direkter Demokratie nachzugeben. Volksentscheide sollen die Qualität der gefühlten Politik erhöhen. Dies darf jedoch nicht zu Lasten der Qualität der Politik gehen bzw. zu Lasten der Güte, der Nachhaltigkeit, der Gerechtigkeit von Entscheidungen. Sonst droht die Diktatur der Massen.

Sonntag, 16. Oktober 2016

Europas Trumpisierung

Die Augsburger Allgemeine veröffentlicht am 15.10. einen Bericht von Birgit Holzer zur Präsidentschaftswahl in Frankreich:


Birgit Holzer berichtet von der Schauspielerei Marine Le Pens:
"Sie selbst gibt sich [...] bürgernah."
Die Schauspielerei wird sogar von Jean-Marie Le Pen, dem Vater Marines angezweifelt:
"Sie mach einen Fehler, indem sie mehr in der politischen Mitte erscheinen will, als sie es wirklich ist."
Wie die CSU so glauben auch in Frankreich die Konservativen, dem rechten Auftreten auf der rechten Spur Einhalt gebieten zu können:
"Sakrozy wiederum ist als energiegeladener Wahlkämpfer bekannt und gefürchtet, schlägt aber eine derart scharfe Richtung ein, dass selbst Jean-Marie Le Pen sagt, der Ex-Präsident 'jean-marienisiere' sich - eine Wortschöpfung, die Sarkozys Rechtswende illustriert."
Dabei wähnt er sich als Retter:
"Darauf arbeitet der Ex-Präsident jedenfalls hin, der seine Wahlniederlage 2012 gegen Hollande nie verdaut hat und trotz seines Versprechens, der Politik den Rücken zu kehren, schnell zurückgekehrt ist. 'Frankreich braucht mich und meine Energie', sagte er."
Nun ja. Birgit Holzer jedenfalls schließt:
"Allerdings werden Inhalte wohl nicht den Ausschlag geben, sondern das Image der Kandidaten. Die Entscheidung dürfte zwischen Alain Juppé, der für Kontinuität steht, und Sarkozy fallen, dessen schriller werdende Töne nicht nur Assoziationen mit Jean-Marie Le Pen wecken: Sie lassen auch eine 'Trumpisierung' des französischen Wahlkampfes erwarten."
Ein grauenhafter Ausblick. Leider nicht abwegig. Mit minimalen Inhalten feiert in Deutschland die AfD Erfolge. Es reicht ihr, die Proteststimmung aufzugreifen und in Wahlstimmen umzuwandeln. Dabei spielt es keine Rolle, dass das politische Angebot von qualitätsvoller Politik meilenweit entfernt ist.
Auf welche Qualität wir uns mental einstellen müssen - vielmehr abhärten - zeigt ein Projekt am MIT, bei dem mittels künstlicher Intelligenz Statements generiert werden im Stile Trumps. Dafür wurde ein Twitter-Account DeepDrumpf verwendet:


Die veröffentlichten Tweets stammen natürlich nicht von Donald Trump. Echte Äußerungen des Kandidaten wurden der künstlichen Intelligenz als Lernstoff zur Verfügung gestellt. Die künstliche Intelligenz produziert damit Äußerungen, die wie Trump klingen und gut zur Abhärtung taugen. Auch zu einer eigenen Website hat es DeepDrumpf gebracht. Beispiele der Tweets sind:
"[I know nothing about Russia] and Hillary didn't fix that. Same for the economy.I will be great for jobs. How? I'll never say."
"I will make Muslims victims. They come into the United States but should have been crippled so I flourish. I can do it."
"I will create jobs by bringing back horrible labor and living conditions. I can make our country so rich again." 
"[Hillary Clinton] was all talk. I was screaming -- jobs and extremists, not policy. But I won."
Ich habe die Hoffnung, dass in den anstehenden Wahlkämpfen in Europa und Deutschland zumindest noch ein Quäntchen echter Intelligenz und Sinn vorkommen möge.

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Europäische Schadenfreude

Die Augsburger Allgemeine hat am 12.10. einen Leitartikel von Jürgen Marks veröffentlicht zu Samsungs Galaxy Disaster:


Jürgen Marks fasst zusammen:
"Soweit das aus der Ferne beurteilt werden kann, haben die Südkoreaner katastrophale Fehler gemacht. Das Qualitätsmanagement muss lausig sein, wenn Geräte brennen. Und der Kommunikationsabteilung der Koreaner hätte bereits ein Anfängerkurs in Krisen-PR über den Tag geholfen."
Ja, wenn ein Produkt entwickelt wird, dessen Qualitätsmängel zu Brandschäden führen können. Ja, wenn in Tests kein Szenario getestet wurde, das nun Brände auslöst. Ja, wenn ein solches Szenario zwar getestet, die Ergebnisse aber nicht adäquat bearbeitet wurden. Ja, wenn die Akkus zugeliefert wurden und von mangelhafter Qualität waren. Ja, vor allem wenn der Akku von Samsung SDI selbst hergestellt wurde. Ja, wenn zuerst versucht wird, das Problem auszusitzen und dann mit einer nicht wirksamen Maßnahme zu bearbeiten.
Es stellt sich die Frage, wie es dazu kommen konnte. Eine Rolle könnte gespielt haben, dass im jährlichen Rennen um das smarteste Smartphone der Veröffentlichungstermin wichtiger war als ein gutes technisches Design. Es könnte eine Rolle gespielt haben, dass es vor allem im IT-Umfeld nicht unüblich ist, nur fast fertige Produkte auf den Markt zu bringen und später mit Updates nachzubessern. Es ist möglich, dass eine bessere Akkusteuerung mit einem späteren Software-Release hätte ausgeliefert werden sollen. Eine Rolle könnte gespielt haben, dass im Wir-haben-das-beste-Smartphone-Rennen Anforderungen formuliert wurden, deren Umsetzung in der geplanten Zeitschiene nicht möglich war.
An dieser Stelle ist der Punkt, wo auf Jürgen Marks Satz zu verweisen ist:
"Vor diesem Hintergrund sollte Europa die Schadenfreude über die brennenden Samsung-Smartphones im Hals stecken bleiben."
Samsung ist ein riesiger Mischkonzern mit fast einer Halben Million Mitarbeiter. Über Jahrzehnte hinweg war die Unternehmensführung in den Händen der Familie des Unternehmensgründers und wurde zentralistisch geführt. Respekt und kulturelle Gegebenheiten verschaffen noch heute in asiatischen Ländern vielen Unternehmensführern eine über jede Kritik erhabene Position. Widerspruch wird nicht geduldet. In der US-amerikanischen Firmenkultur gibt es ähnliche Leitgedanken: "I'll proof you true". Mitarbeiter werden alles daran setzen zu zeigen, dass der Chef richtig liegt. "Make it happen!", setze es um. Egal wie. Dies gilt auch dann, wenn die Vorgabe mehr auf Wünschen und weniger auf dem visionär Machbaren fußt. Ein Blick auf VW und Dieselgate genügt: Auch hier mussten Testkriterien eingehalten werden um jeden Preis. Der Preis wird nun Jahre später in Rechnung gestellt. Es müssen sich Manager kümmern, die teilweise an der Ursache nicht beteiligt waren. Das hat mit Unternehmenskultur, mit Führungskultur zu tun.
Auch aus anderen Gründen ist Schadenfreude fehl am Platze. Erhellend ist ein Blick auf die Datenbank für Rückrufe beim Kraftfahrt-Bundesamt. Über zig Fälle lässt sich nachvollziehen, dass mangelhafte Produkte aus deutscher Verantwortung und Produktion den Weg zum Konsumenten finden. Nicht nur Autos, Leitprodukt der deutschen Industrie, sondern auch andere Produkte wie Kühlschränke, Gasherde, Nahrungsmittel etc. sind wiederholt durch Rückrufe aufgefallen. Jürgen Marks schreibt:
"Dennoch verdeutlicht alleine die Infragestellung der Qualität den erheblichen Schaden für das Renommee Samsungs. Der Konzern wird weltweit erheblich in Produktexzellenz und Marketing investieren müssen, um diesen Absturz vergessen zu machen."
Ein Betriebswirt wird abwägen, wie viel er in die Produktqualität investieren soll oder wie hoch ein möglicher Schaden ist. Je unwahrscheinlicher es ist, dass der Schaden offenbar wird, desto weniger lohnt es sich, auf Produktqualität zu setzen. Dies gilt zumindest dann, wenn nicht langfristig oder zu großartig gedacht wird. Wenn Manager nur in Takten ihrer Verträge denken, also oft nur ein paar wenige Jahre, sind Schäden unsichtbar, die erst später auftauchen werden. Wer sich überhaupt für großartig hält, wird die Möglichkeit ignorieren, dass Fehlern und Schäden entdeckt werden. Hier kann nur ein nachhaltigeres Denken und Handeln in den Unternehmen helfen.
Es stimmt auch die weitere Ausführung von Jürgen Marks:
"Samsungs Wettbewerber können tatsächlich frohlocken. Dies ist vor allem der US-Konzern Apple, die Nummer zwei auf dem weltweiten Smartphone-Markt. Im TV-Geschäft werden Japaner wie Panasonic, Chinesen wie Hisense oder andere Südkoreaner wie LG vielleicht ein paar Marktanteile dazugewinnen.
Wenn in dieser Aufzählung ein Europäer fehlt, dann hat das einen Grund: Es gibt schlichtweg keinen Hersteller innerhalb der EU, der auf dem gigantischen Weltmarkt des digitalen Lifestyles irgendeine Rolle spielt."
Das große Geld mit dem modernen Lifestyle verdienen keine europäischen Unternehmen. Einzelne mögen eine Nische für ein Auskommen finden. Europa ist nicht an der "Spitze des Fortschritts", wie die Politik seit Jahren propagiert. Europa ist auch nicht gefeit vor Qualitäts- und Kommunikationsmängeln. Deshalb ist kein Raum für Schadenfreude. Deshalb ist es notwendig, Lehren zu ziehen ohne unmittelbare Betroffenheit.

Sonntag, 9. Oktober 2016

Deutsche Banken kriseln

In der Printausgabe der Augsburger Allgemeinen hat Stefan Stahl am 7.10. einen Leitartikel zur Situation der Banken in Deutschland veröffentlicht:


Stefan Stahl schreibt richtig:
"Krisen entstehen nicht über Nacht. Es ist wie beim Menschen: Wer sich jahrelang falsch ernährt und zu wenig bewegt, wird irgendwann krank."
Aufgescheucht durch die Krise aus den USA, als Lehman Pleite ging, wurden Bestimmungen im Bankenrecht verschärft, die Stefan Stahl "Daumenschrauben" nennt und die als "Basel III" bekannt sind. Diese Vorgaben machen das Bankgeschäft teurer, weil höhere Sicherheitsrichtlinien einzuhalten sind, Risiken im Bankgeschäft stärker abgesichert werden müssen und Berichtsanforderungen verschärft wurden. Beispielhaft sei hier eine Warnung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes zitiert:
"Insbesondere die geplante Reform des Standardansatzes für Kreditrisiken führt nach aktuellem Stand zu einer deutlichen Verteuerung von Wohnimmobilienfinanzierungen und beim klassischen Dispositionskredit."
Obwohl diese Vorschriften die Banken meinen, die die Krise verursacht haben, müssen alle darunter leiden. Stefan Stahl schreibt:
"Über Jahrzehnte solide wirtschaftende Banken zahlen die Zeche für die Exzesse großer globaler Finanz-Adressen."
Weiter sei die "Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank" mit Schuld an der schlechten Ertragslage. Die Deutsche Bank schreibt in ihrer Presseinformation vom 27. Juli 2016:
"Die Erträge in der Transaktionsbank blieben im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen stabil, während die Erträge im Geschäft mit Privat-, Vermögens- und Firmenkunden (PW&CC) um 11% zurückgingen. Letzteres war auf das niedrige Zinsniveau und auf schwierige Bedingungen bei Anlageprodukten zurück zuführen."
"Geschäft mit Privat-, Vermögens- und Firmenkunden (PWCC): 2.000 neue Firmenkunden in Deutschland und über 10.000 Neukunden bei Privat- und Firmenkunden (PCC) International sowie starkes Konsumentenfinanzierungsgeschäft im Jahresvergleich."
Es ist nicht nur die geringe Höhe der Zinsen. Trotz des kaum höheren Leitzinses in den USA konnte die Bank of America lt. ihrer Pressemitteilung zum Halbjahresergebnis 2016 im Consumer Banking das "Net interest income (FTE)" von 5,04 Mrd $ auf 5,27 Mrd. $ binnen Jahresfrist steigern.
Es ist auch ein geändertes Kundenverhalten. Stefan Stahl schreibt:
"Die Bankfiliale steckt immer öfter in Form eines Smartphones in der Hosentasche. Mit dem digitalen Freund erledigen Verbraucher mobil ihre gängigen Bankgeschäfte."
Der Umfeldanalyse von Stefan Stahl füge ich einen Hinweis auf die sog. "FinTechs" hinzu. Man braucht sich nicht allein vor den "US-Internet-Imperialisten wie Apple, Google oder Amazon" zu fürchten. Für Geldtransfers von A nach B braucht es keine Bank mehr, bei der Kontonummern oder IBAN-Zeichenketten verwendet werden; es reicht eine Mailadresse. Einen Kredit kann man auch "von der Crowd" bekommen, wenn das Ziel der Kreditaufnahme plausibel ist. Eine Anstoßfinanzierung für eine Geschäftsgründung kann über "Crowd Funding" erfolgen. Es ist nicht nur so, dass Bankfilialen durch das Smartphone abgelöst werden. Es sind Szenarien denkbar, die ähnlich der Situation im Mobilfunkmarkt sind. Dort sind die Mobilfunkanbieter diejenigen, die die Funkinfrastruktur anbieten. Das große Geld verdienen andere wie Google, die mit der datenintensiven Plattform wie Youtube Werbegelder einstreichen und die Mobilfunker in Kapazitätsprobleme bringen. Was, wenn Banken auch nur noch die "Infrastruktur" wären? Stefan Stahl hat im Eingang zu seinem Leitartikel darauf hingewiesen: Wer sich zu wenig bewegt, wird krank.
Die Deutsche Bank hat dabei noch ein spezielles Problem, das in der Einstellung und dem Habitus von "Führungsgrößen" wie Ackermann und Konsorten begründet liegt. Über Jahre hinweg wurde eine fragwürdige Strategie propagiert, man wähnte sich als zu gut für den Privatkunden. Das Investmentbanking und die hier erzielbaren Renditen lockten fragwürdige Spielernaturen an, die für ihren Bonus sogar Gesetze verletzten (Stichwort: Libor-Manipulation, z.B. im Handelsblatt). Das hat eine gänzlich andere Qualität als die gebündelten Kredite, die Lehman in die Pleite trieben. Solche Produkte könnten zumindest theoretisch funktionieren. Zinsmanipulation funktioniert nicht nachhaltig, weder theoretisch noch praktisch.
Für die Banken heißt dies:
  1. Es nützt nichts, sich vor Entwicklungen zu verstecken. Die Digitalisierung wird neue Spieler auf das Feld des Finanzwesens bringen. Die Banken können mitspielen oder werden irgendwann nur noch vom Rand aus zuschauen können.
  2. Es braucht auf allen Ebenen Personal, das sich das Vertrauen der Kundschaft verdient. Mit einer klaren Strategie, mit einer klaren Kundengruppe, mit klaren Produkten und einem moralisch einwandfreien Geschäftsgebaren.
  3. Dazu braucht es Führungskräfte, die in der Lage sind, dies zu leben. Wo soll die Loyalität der Mitarbeiter herkommen, wenn sie bei Massenentlassungen die Strategiefehler des Managements ausbaden müssen?

Dienstag, 4. Oktober 2016

Wem gehört die automobile Zukunft?

Die Augsburger Allgemeine hat in der Printausgabe am 4.10. einen Leitartikel von Tobias Schaumann veröffentlicht zur E-Mobilität:


Tobias Schaumann schreibt über den geringen Erfolg der E-Mobile:
"Den Stromern geht schnell der Saft aus. Die Versorgung mit Ladestationen ist dürftig. Alternativ angetriebene Autos kosten oft mehr als vergleichbare Benziner oder Diesel."
Dennoch stimmt seine Prognose:
"Die Frage ist nicht ob, sondern wann der Generationswechsel kommt [...]"
Er führt weiter aus:
"Gerade die deutschen Autobauer fühlen sich wie Pioniere. Die PS-fixierte Clique sieht ausgerechnet in der Ökologie ihre Chance. Die Produzenten demonstrieren, dass sie ihre Hausausgaben machen."
Als Beispiel wird der neue Opel Ampera genannt, der - theoretisch - 500 km weit kommen soll. Dies liest sich imposant, zumal Studien belegen sollen, dass "der Deutsche im Schnitt täglich nicht mehr als 30 Kilometer unterwegs ist". Das beruhigt nur nicht. Denn man schaut nicht nur auf den Durchschnitt, wenn man ein Auto anschafft. Man schaut auf die Extreme: Urlaubsfahrt, Kundenbesuch, Ausflug. Hierbei kommt man leicht an die Reichweitengrenze derzeitiger Elektroautos. Der öffentliche Nahverkehr wird ja auch nicht am Durchschnitt ausgelegt, sondern mit Rücksicht auf den Berufsverkehr. Was nützt die freie Fahrt auf der Busspur in der Stadt, wenn man nicht in die nächste Stadt kommt?
Die begrenzten Reichweiten sind ein lösbares Problem. Neue Akkutechnologien wie Lithium-Sauerstoff-Akkus versprechen höhere Energiedichten und damit mehr Reichweite. Feststoff-Elektrolyte machen Akkus kälteresistenter. Wenn Tobias Schaumann von dem "Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit" schreibt, das ein voller Benzintank garantiere, muss hinzugefügt werden, dass sich das Gefühl auch deshalb einstellt, weil ein Lade-/Tankvorgang in weniger als fünf Minuten erfolgen kann und weitere zig Hundert Kilometer ermöglicht. Selbst ein Tesla Supercharger hingegen kommt nach 30 Minuten Ladezeit nur auf 270 Zusatzkilometer. Auch hier können neue Technologien wie die Aluminiumbatterie, die sich in einer Minute aufladen lässt, Abhilfe schaffen. Und selbst wenn eine schnelle Ladung möglich ist, bleibt ein ungutes Gefühl, wenn der Akku nach zwei bis drei Jahren an Leistung verliert. Das wäre so, also ob ein Verbrennungsmotor nach der Garantie die Hälfte seiner Zylinder abschalten würde. Solange die Akkus nicht jahrelang halten oder eine kostengünstige Tauschmöglichkeit geboten wird, muss das Zögern der Kundschaft niemanden verwundern. Doch auch hier scheint durch die University of California eine Lösung in Sicht. Die automobile Wende wird deshalb nicht an der Technologie scheitern.
Tobias Schaumann wirft die Frage auf, ob und wie sich der Staat engagieren soll und zeigt:
"Über die staatliche Bezuschussung von Neuwagenkäufen freut sich in erster Linie die in Geld schwimmende Industrie."
Zum Einen geht es um die Frage, wie der Strom erzeugt wird. Nur Regenerativstrom macht hier überhaupt Sinn. Dann geht es um die Frage, wie der Strom verteilt wird. Dies ist keine nationale Frage: Denn was hilft ein dichtes Ladenetz in Deutschland, wenn der Skiurlaub in Österreich nicht mehr möglich ist, weil das Auto nicht geladen werden kann. Es geht um die Frage, wie an den Wohnorten der Menschen Lademöglichkeiten geschaffen werden können, so dass beim Wegfahren die volle Kapazität zur Verfügung steht und nicht nach 30 Kilometern 30 Minuten Ladepause gemacht werden müssen. Das Laden am Arbeits(park)platz klingt verlockend, hilft im Urlaub oder Menschen ohne (festen) Arbeitsplatz aber nicht.
Und schließlich geht es um die Frage, wer welchen finanziellen Beitrag leisten soll. Soll der Staat quasi Tankstellen errichten, mit denen die Unternehmen anschließend Gewinne einfahren? Welcher Beitrag ist im Sinne der automobilen Wende, der Ablöse von Verbrennungstechnologie, von der Gemeinschaft zu tragen und welche Erträge dieser Wende kommen in welcher Form an die Gemeinschaft zurück? Selbst wenn die Wende nicht scheitert, sie wird sich verzögern, wenn der Eindruck geweckt würde, vor allem die Industrie gehöre zu den Gewinnern. Tobias Schaumann warnt davor, die Fehler zu wiederholen, die mit der Bezuschussung von Neuwagenkäufen gemacht wurden. Recht hat er.