Donnerstag, 10. September 2015

Die Fortsetzung der Geschichte Le Pen

Die Augsburger Allgemeine hat am 22.8. über den Ausschluss von Jean-Marie Le Pen aus der Partei Front National berichtet. Der Ausschluss erfolgte auf Treiben seiner Tochter Marine Le Pen. Im Artikel war die Rede von einem Parteitag Anfang September und der Ankündigung von Jean-Marie, auf dem Parteitag seinen Ausschluss anfechten zu wollen.
Der genannte Parteitag hat inzwischen in Marseille stattgefunden. Leider hat Augsburger Allgemeine darüber bisher nicht berichtet. Dieses Versäumnis möchte ich an dieser Stelle  kurieren:
Es wird spannend zu beobachten sein, wie es mit dieser Bewegung und dem Front National weitergeht. Die RBBR könnte einen Teil der Klientel des Front National zu sich ziehen. Stark am rechten Rand wird die RBBR für die meisten Franzosen unwählbar sein. Die Wahlergebnisse werden sich äußerst überschaubar gestalten. Dies war Le Pen über viele Jahre gewohnt, bevor seine Tochter Marine die Partei zu größerer Wählergunst führte. Im Ergebnis wäre die RBBR zu schwach und würde kaum den Weg in Parlamente finden. Der Front National würde Wähler abgeben und die beiden Parteien würden sich selbst - wenn nicht zerfleischen - zumindest schwächen.
Für Marine Le Pen könnte sich jedoch eine Türe öffnen, ihren bereits begonnenen Pfad zur Mitte könnte sie breiter treten. Wenn die ganz Rechten aus der Partei ausscheiden, kann sie dies nutzen und Wähler ansprechen, denen das offen rassistische Getue mancher Parteimitglieder nicht geheuer war. "Nichts gegen Ausländer, sie können gerne in Frankreich wohnen und arbeiten. Aber so viele müssten es nicht sein." ist als Überlegung für manch Konservative bestimmt nicht abwegig. Der Wolf frisst Kreide.

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