Sonntag, 17. Mai 2015

Schiffe versenken im Mittelmeer

Vorschlag der EU-Außenbeauftragten

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini schlägt vor, die EU solle alle Maßnahmen ergreifen, um den Flüchtlichsstrom über das Mittelmeer einzudämmen. Ziel soll sein, das Geschäftsmodell der Schleuser zu zerschlagen. Dafür sollen die Schleuserboote unbrauchbar gemacht werden. Es ist vorgesehen, dafür sogar Truppen an Land einzusetzen, um die Schiffe vor der Schmuggelfahrt zu zerstören.

Was sie schon immer tun wollten, aber nicht vorzuschlagen wagten

Wenn schon von robusten Maßnahmen die Rede ist, dann sollten sie auch wirkungsvoll sein. Der Vorschlag von Frau Mogherini ist mutlos. Deshalb, EU: Trauen Sie sich, Ihre unausgesprochenen Ideen zu formulieren! Hier meine kleine Liste mit Vorschlägen. Alle marktkonform und deshalb wirkungsvoll.

Hoffnung auf ein besseres Leben

Viele Flüchtlinge nehmen die unmenschlichen Strapazen auf sich, weil sie auf eine besseres Leben hoffen. Nehmen Sie denen diese Hoffnung! Versenken Sie die Schleuserschiffe! Vor allem die auf Schmuggelfahrt, nicht vor der Schmuggelfahrt. Jedem Flüchtling muss klar sein, dass seine Hoffnung unberechtigt ist. Er wird nicht an Land gehen. Sondern baden.
Falls ein Flüchtlingsboot einen Notruf absetzt, darf kein Handelsschiff schneller vor Ort sein, um die Flüchtlinge zu retten. Erst versenken, dann doch nicht retten. Damit Handelsschiffe die notwendige Disziplin aufbringen, dürfen sie nur noch in begleiteten Konvois auf sicheren Routen fahren.

Senkt die Einnahmen der Menschenhändler

Der Menschenhandel ist lukrativ, weil die Erlöse hoch und die Kosten niedrig sind. Das muss sich ändern. Die Erlöse lassen sich bereits durch die erste Maßnahme reduzieren, weil sie weniger Kundschaft zahlungswillig macht. Das wird aber nicht ausreichen, weil die Information der Hoffnungslosigkeit nicht bis zu allen durchdringt.
Die EU sollte als verdeckter Menschenhändler auftreten und der willigen Kundschaft das Geld abknöpfen. Allerdings keine Gegenleistung gewähren. Dies würde einerseits die EU-Einnahmen erhöhen, andererseits die Schleuserbranche in Misskredit bringen, so dass es denen nicht mehr so leicht fällt, Neukunden zu akquirieren. Kein Flüchtlingsinteressent soll mehr wissen, ob er an einen echten Schleuser (mit Gegenleistung) oder an einen EU-Schleuser (ohne Gegenleistung) gerät. Wenn der BND demnächst aufhören muss, für die NSA unerlaubte Spionage zu betreiben, sollten zukünftig einige Stelleninhaber in der versteckten Branche auf der Suche nach neuen Herausforderungen sein. Für diese bietet sich im Flüchtlingsgeschäft ein neues Wirkungsfeld.

Erhöht die Kosten der Menschenhändler

Die hohen Gewinnmargen im Menschenschmuggel lassen sich reduzieren, wenn die Kosten für die Menschenhändler erhöht werden.
Werden die Schmuggelschiffe versenkt, können sich auch die Schleuser nicht an Land retten. Bisher tauchen sie in der Masse der Flüchtlinge unter und stellen sich selbst als Opfer dar. Wenn Schleuser wissen, dass sie die Fahrt nicht erfolgreich beenden können, wird sich niemand mehr finden, der als Kapitän, Steuermann oder als sonstige Besatzung auf einem Schleuserschiff fahren will. Und wenn, dann nur zu immensen Honoraren, die die Schmuggelfahrt unwirtschaftlich werden lassen.
Die EU sollte selbst als Käufer von Seelenverkäufern auftreten. Wenn selbst schrottreife Boote zu hohen Preisen von der EU gekauft werden, wird kein Schiffshändler zu günstigen Preisen an Menschenhändler verkaufen wollen. Eine Schmuggelfahrt mit einem teuren Boot wird sich nicht mehr rechnen. Die Schrottboote könnten dann in EU-Werften auf-, um- oder abgebaut werden, weswegen weniger Subventionen für die Werten nötig wären. Das Ganze finanziert sich so von selbst.

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